über meine Arbeit
 

Farben und Gestaltungsmittel der Geometrie, Formen, Volumen und Linien, werden nicht als abstrahierende Chiffren und Zeichen zur bild- haften Wiedergabe einer bestimmten Natur- empfindung oder Wirklichkeitsinterpretation gebraucht, sondern stellen jetzt objektiv-konkrete Mittel zur Herstellung genau rational durchplanter und konzeptuell konstruierter Bilder dar. Diese nach einer vorgegebenen rationalen Logik geformte konkret-konstruk- tivistische Kunst begreift sich als künstlerische Darstellung rein visuell-optischer Strukturen und nicht als Ausdruck subjektiv-individueller Gefühle. Dennoch beinhaltet sie optische Effekte, die ihre analytische Logik frappierend durchkreuzen und brechen.


Bei Keller sind dies insbesondere die Verwen- dung und der Einsatz von grell leuchtenden Neo-Farben, die in Kontrast zu den Nichtfarben und dem strengen geometrischen Bildaufbau in den Wahrnehmungswirkungen immer wieder zu äußerst sinnlichen Momenten führen. Farb- überstrahlungen und Farbreflexionen sprengen die strenge und kühle Faktizität der Bildobjekte und lassen die von der Geometrie bestimmte konkrete Malerei zu einem vielschichtigen visuellen Wahrnehmungs- und Erfahrungs- ereignis für die Sinne der Betrachter werden.

 

Katrin Kellers serielle Gemälde, die ebenfalls künstlerische Strömungen wie das Color-Field-Painting und das Hard Edge Painting des 20. Jahrhunderts reflektieren, lassen sich dabei als faszinierende analytische, materielle wie visuelle Bildkonstruktionen verstehen, die gleichzeitig zu optischen wie illusionistischen Bildeffekten zurückkehren. Ihre Wahrnehmungs- und Empfindungswirklichkeit beruht vor allem auf der Kenntnis und der virtuosen Demon- stration von auf bestimmten Farbwirkungen bedachten klaren Bildkompositionen: den virtuellen Sinnesereignissen etwa von Farb- reizen, Farbenergien und Farbkontrasten, Farbsättigungsgradationen und Komplementär- oder Simultankontrasten.

 

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